Das Dilemma
20 Jahre lang war André unterwegs. Heimatlos. Rauschhaft. Ein Leben auf der Überholspur zwischen Patagonien, Nepal und Antarktis.
Jennis Eltern, wie viele Basken von Franco unterdrückt, emigrierten 1978 nach Paris. 20 Jahre später kehrte sie zurück in eine Heimat, die sie nicht kannte. Pamplona, Barcelona, Alicante, Las Palmas – es begann eine Suche nach ihren Wurzeln.
Doch dann veränderte sich alles: Wir wurden Eltern. Und das Leben, wie wir es kannten, war vorbei!
Oder doch nicht?
Als Unai ein Jahr alt war, brach die alte Lust am Reisen wieder durch. Wir kamen uns vor wie zwei trockene Alkoholiker, die versehentlich in eine Schnapspraline gebissen hatten.
Bald stand der Plan fest: Wir würden mit dem Lastenrad nach Pamplona fahren – auf dem längstmöglichen Weg!
Durch sechs europäische Länder sollte die Route führen, sechs Monate würden wir uns dafür Zeit nehmen und noch einmal vier für die Vorbereitung.
Und die Route
Keine Ahnung. Bei Probefahrten kamen wir nie weiter als ins Nachbardorf.
Die Generalprobe unternahmen wir am 1. April. In einer Stunde wollten wir von Bäbelin über Wakendorf nach Teplitz, dann ein kurzes Stück auf der L10 – und zurück zum Hof. Alles in allem knapp fünf Kilometer. Nach sieben Minuten schrie unser Kleiner.
Haben wir uns zu viel vorgenommen? Ist unser Plan zu verwegen, womöglich gar vermessen?